Hochsensitivität bei Kindern

“Jeder Mensch
ist ein besonderer Gedanke Gottes.”
Paul Anton de Lagarde

Viele Kinder, die in meine Praxis kommen, sind hochsensitiv.
Wenn wir zusammen arbeiten, entsteht unglaublich viel Liebe.

Hochsensitive Kinder und Erwachsene haben eine erhöhte Empfänglichkeit für Reize von außen, das heißt, sie nehmen mehr wahr als andere Menschen. Aufgrund ihrer feinen Sensoren reagieren hochsensitive Menschen sehr viel intensiver auf alle Sinneseindrücke.
Man könnte sagen, sie haben stärkere „Antennen“.

Sie sind sehr feinfühlig und empfindsam, sie spüren, wie es dem Anderen geht und können sich schlecht abgrenzen. Sie sind sehr verletzlich und spüren die Not anderer Menschen. Oft fühlen sich hochsensitive Kinder durch kleine Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten im Alltag schnell erschöpft und gekränkt. Gerne übernehmen sie Verantwortung für leidende Personen in ihrer Umgebung. Sie haben früh gelernt Signale ihrer Eltern und Geschwistern zu deuten und versuchen innerhalb der Familie Harmonie herzustellen oder fungieren oft sogar als Friedenstifter.

Was Hochsensitivität im Alltag von Kindern und Jugendlichen bedeutet:

Normalerweise wird nur ein kleiner Teil
der Informationen, Scan-002der durch die Sinne aufgenommen wird, auch in das Bewusstsein durchgelassen. Der große andere Teil wird rausgefiltert. Diese Filter sind bei Hochsensitivität durchlässiger. Da die Wahrnehmung hochsensitiver Menschen deutlich intensiver und auch ihre Reizverarbeitung tiefer ist, kostet sie der Alltag oft viel Kraft. Sie werden unruhig oder schalten ganz ab, wodurch sie des Öfteren als  ADHS oder ADS Kinder betitelt werden. Hochsensitive Kinder und Erwachsene geraten schnell in einen unangenehmen Zustand der Reizüberflutung.

Hochsensitivität kann angeboren sein.
Oft befinden sich in der Familie weitere hochsensitive Menschen.

Manchmal entsteht Hochsensitivität aber auch auf Grund traumatischer Erfahrungen in der Kindheit. Diese Kinder werden schnell in innere Alarmbereitschaft versetzt und reagieren überempfindlich. Ihre ausgebildete hohe Sensitivität ist ihr „Frühwarnsystem“, das sie vor erneuten Verletzungen warnen und schützen soll.

In der weiteren Entwicklung zeigt sich, dass hochsensitiven Jugendliche und Erwachsene ein ehrliches und wertorientiertes Leben sehr am Herzen liegt.

„Ich will dort mitmachen, wo ich etwas verändern kann.
Ich will mich mit aufrichtigen Menschen umgeben,
die nicht verurteilen, sondern mich inspirieren”.

Sie streben nach Selbstentfaltung und einem sinnvollen Leben, in dem die Grenzen der Natur und anderer Menschen respektiert werden. In der heutigen Konsumgesellschaft, in der Erfolg vor allem an Einkommen und materiellen Gütern gemessen wird, können sich Jugendliche insbesondere während der Pubertät oft anders und falsch verstanden fühlen. Sie versuchen sich anzupassen, dies fällt Ihnen aufgrund Ihrer Besonderheiten natürlich schwer. Oft leidet ihr Selbstbewusstsein darunter sehr.

Durch die Intensität und den Eifer, mit dem sensitive Kinder und Jugendliche ins Leben gehen, geraten sie manchmal in Konflikt mit der Menge an neuen Erfahrungen. Oft ist das mehr, als sie verarbeiten können – vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit einem offenen, kreativen und unternehmungslustigen Charakter.
Wenn der Drang zu leben, zu erfahren, mitzumachen, zu schmecken, zu riechen, zu sehen und gesehen zu werden viel größer ist als es der Organismus eigentlich verarbeiten kann, besteht früher oder später die Gefahr eines Zusammenbruchs. Oft sind Krankheiten und Erschöpfung die Folge einer langen Phase von Überreizung.

Diese Kinder und Jugendliche werden auch gerne als Lastenträger bezeichnet.

Betrachten Sie es wie eine Balkenwaage:
Nach einem starken Ausschlag zu einer Seite (Reize oder Aktivitäten),
folgt ein starker Ausschlag zur anderen Seite. (Erschöpfung oder Krankheit).

Jutta Nebel gehört zu den HSP “High sensitive Person” Menschen.
Sie schreibt in ihrem Buch: “Wenn du zu viel fühlst” folgendes:

“Ich begab mich in eine homöopathische Behandlung: Und auf einmal meinte ich zu spüren, wie es sein könnte, wenn ich “normal” wäre, Energie hätte und Kraft.”

Die homöopathische Behandlung hilft Kindern, Jugendlichen und Erwachsen ihre seelischen Verletzungen aufzuarbeiten. Die Verletzlichkeit verliert sich und die Kinder und Jugendlichen und Erwachsenen können entspannter in Beziehungen leben und die guten Seiten der erworbenen oder angeborenen Hochsensitivität schätzen lernen. Sie bekommen ein “etwas” dickeres Fell und lernen in meiner Sprechstunde, dass Sensitivität keine Krankheit ist, sondern eine wunderbare Begabung, die es gilt, in den normalen Alltag und Schulalltag zu integrieren.
Lesen Sie hier noch ein

Feedback 19.11.2016
Endlich meinen Lebenstraum leben!

Liebe Anne, seit meiner Kindheit befinde ich mich schon in deiner naturheilkundlichen Behandlung. 180-001
Für alle diese Jahre bin ich dir dankbar. Besonders danken möchte ich Dir jedoch dafür, dass ich es in diesem Jahr mit deiner Begleitung endlich geschafft habe, mein Leben zu verändern.
Im August 2015 war mein Leben geprägt, durch einen neuen hohen beruflichen und sportlichen Leistungsdruck. Gleichzeitig zog ich in die erste gemeinsame Wohnung mit meinem Freund. Alle diese Faktoren lösten in mir, einem sehr perfektionistischen und sensiblen Menschen, Stress aus. Meine Gedanken kamen nicht mehr zur Ruhe. Mein Magen produzierte zu viel Magensäure. Der Hausarzt verschrieb mir Magensäurehemmer. Meine körperlichen und seelischen Beschwerden verstärkten sich immer mehr. Einen Monat später bekam ich eine Magenschleimhautentzündung. Ich verzweifelte an der Krankheit und ebenso an meiner stressigen Lebenssituation. Mir war sehr wohl klar, dass mein stressiges Leben der Auslöser war, war jedoch überzeugt, ich gewöhne mich schon an die neue Belastung. Das passierte jedoch nicht. Erst spät begab ich mich in deine naturheilkundliche Behandlung. Spielte den Stressfaktor durch die Arbeit runter. Zeigte mich stark und zufrieden mit der Arbeit, denn daran wollte ich nichts ändern. Da teiltest du mir mit, dass ich hochsensibel sei. Zuhause setzte ich mich intensiv mit der Hochsensibilität auseinander. Erkannte endlich, dass ich richtig so bin, wie ich bin. Und dass alles was ich fühle, richtig und wahr ist. Ich begann, einige Ursachen für den Stress zu reduzieren. Die körperlichen und seelischen Beschwerden kamen jedoch immer wieder. Im Verlauf der Zeit wurde mir so immer deutlicher, dass mein derzeitiges Leben nicht das richtige für mich ist. Dies zeigte mein Körper mir ganz deutlich. In einem längeren gemeinsamen Prozess mit dir, entschied ich mich, selbst Heilpraktikerin zu werden. Ein unterbewusster Berufstraum kam ans Licht.

Texte oben: In Anlehnung an:
Susan Marletta-Hart
Leben mit hochsensiblen Kindern

Buchtipp:
Hochsensibel
Was tun?
Sylvia Harke

„Die Wirksamkeit aller hier vorgestellten Verfahren ist wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht bewiesen”.

© Anne Thewes 2017
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